(Landkreis Oberbayern; Reg.Bezirk Augsburg-Land, Gmd.: Oberotthmarshausen/Königsbrunn)
Koordinaten:
_ __ °__'__.__"E ( Östlicher Länge),
_ __ °__'__.__""N (Nördlicher Breite) - in Google-Earth)
in Vorbereitung....
Grabungen:
Einen wertvollen und erst kürzlichen Beitrag zur geschichte am Lechfeld lieferte der der Bronzezeit-Fund einer vorgeschichtlichen Siedlung zwischen dem heutigen Oberottmarshausen und Kleinaitingen. 2004 wurde dort in Zusammenarbeit mit der Fa. Lauter Beton OHG Bobingen, und unter der Fachaufsicht des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, sowie dem Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte (Königsbrunn) in mehreren Kampagnen große Abschnitte eines Gräberfeldes der Bronzezeit und Spuren einer zugehörigen Siedlung freigelegt.
Erste Hinweise wurden durch eine Autofahrerin in 2004 gegeben, der in diesem Gebiet Erdverfärbungen aufgefallen waren. Danach wurde das besagte Gebiet für längere Zeit unter strikter Geheimhaltung, um Raubgräber und illegale Metallsondengänger fernzuhalten, näher untersucht. Dabei entdeckt wurden verschiedene Fundstellen. Die älteste - ein Brandgrab aus der Kupferzeit (24.-22.Jdt. v.Chr.), ca. 30 Brandgräber (16.-15.Jhdt v.Chr) aus der Mittelbronzezeit. In den Monaten Januar bis Mai 2007 untersuchten auf der bislang 12.3Td m² großen Fläche ehrenamtliche Geschichtsforscher zudem 135 Pfostenlöcher und 56 Gruben, die sich wie die Gräber durch dunkelbraunes Erdreich deutlich vonm Kies der Lechebene abhoben. Im gesamten bisherigen Grabungszeitraum legte man in über vier Grabungskampagnen insgesamt ca. 46 Gräber, überwiegend von Frauen und Kindern aus der frühen Steinzeit frei. Auffallend war dabei auch das Grab Nr. 5 - das Skelett einer Frau . Dieses schmückten diverse Beigaben, u.a. eine lange, reich verzierte Kleidernadel, ein großer und kleiner Armreif, Schmuckstücke aus Bronze und Knochen.
Dokumentiert wurden diese überregional bedeutenden Funde in 2007 im Maßstab 1:100, (Detailpläne - 1:10) durch Fachstudenten der Universität Dijon. Wertvolle Erkenntnisse aus der internationalen Bronzezeit-Forschung konnten dadurch ergänzt werden. Für jedes Fundstück wurden Messprotokolle angelegt, Lage-Koordinaten (Höhe über dem Meeresspiegel), sowie Umgebung, und Füllung der untersuchten Fundgruben
wurden angefertigt, um so ein detailgetreues Nachbild dieser Fläche zu belegen. Diese Unterlagen, unterstützen und begleiten den Archäologie-Studenten für ihre Magister- und Doktorarbeiten, und verhelfen somit der Forschung einen näheren Detail-Einblick in diese Zeitepoche geben.
Aus der Glockenbecherzeit konnte ein vereinzelter Grabfund belegt werden. Die Funde aus der Bronzezeit wiederum gliedern sich in zwei Abschnitte - der älteren (im Osten des Gelände liegend). Hier fand man Flachgräber, in denen die Verstorbenen in typischen Seiten- und Rückenlage dieser zeit bestattet wurden. Der "jüngeren" Zeitepoche zugeordnet, konnte man längliche Flachgräber, mit verbrannten Überresten von Brandgräbern feststellen. Nach Süden hinzu, waren Urnengräber (Ältere Urnengräberzeit) angelegt. Im Norden entdeckte man Teile einer Siedlung mit angelegten Urnengräbern. Werkzeug, sowie fragmente von Mahlsteinen, sowie einer Geweihhacke, zeugen vom täglichen Leben dieser Bewohner, die nachweislich an einer wasserstelle mit verlandendem Bach angelgt war.
Teilfragmente der Fundstücke sind heute im Museum Königsbrunn ausgestellt.
Wissenschaftliche Bearbeitung:
Dr. Stephan Wirth / Univesität de Bourgogne (Website: http://www.artehis.cnrs.fr )
Archäologisches Museum Königsbrunn:
DArbeitskreis für Vor- & Frühgeschichte im Heimatverein für den LKr. Augsburg e.V.
Gruppe Süd: Leitung: Rainer Linke
Im Rathaus/Untergeschoß, Marktplatz 7, 86343 Königsbrunn,
Öffnungszeiten: Jeden 3. Sonntag im Monat von 10:00 bis 12:00;
Führungen können auch angemeldet werden unter - Kulturbüro Königsbrunn
: E-Mail: kulturbuero@koenigsbrunn.de / 08231/606260 oder Fax: 606261
Bilder/Photos -mit freundlicher Genehmigung - Museum R. Linke)